Vor
ca. 15 Jahren begann ich, Vogelnester zu sammeln, fasziniert von diesen
Bauwerken, die ich ganz als Objekt, als Skulptur wahrnehme.
Es
ist die Struktur der Behausung, die Eleganz der Geometrie, die
Fragilität der Schönheit und eine Ästhetik der Zer-brechlichkeit die
faszinieren. Ein Vogel erbaut sein Nest innerhalb nur weniger Tage,
einem genetisch bedingten Impuls folgend. Sein Ziel ist die Aufzucht
seiner Nachkommen. Nur wenige Wochen wird ihm das Nest als Unterkunft
dienen. Keinerlei Ausbildung ist für den Bau nötig und dennoch scheint
die Virtuosität des "Hausbauens" vollendet zu sein.
Um die
verlassenen Vogelnester ihrem drohenden Verfall zu entziehen und sie zu
bewahren, begann ich den Aufbau einer Sammlung. Über Jahre hinweg wurden
mir Nester zugesandt oder überreicht, die ich dann, nahezu
wissenschaftlich dokumentierend, mit den Namen der Finder, dem Fundort
und mit dem Funddatum versah. So wurde die Sammlung zu einem wachsenden
Archiv vorgefundener Objekte.
Diese Behausungen in einem
ehemaligen Hühnerstall zu installieren, eröffnete die Möglichkeit zur
Neupositionierung der Vogelnester als Objekte im Raum. Dafür erschien
mir diese Räumlichkeit, diese "stille Kathedrale" interessanter als ein
sogenannter "White Cube". Die "Ausstellung" verfolgt den künstlerischen
Ansatz, die Objekte in einem ganz besonderen Raum neu erfahrbar zu
machen.
Des weiteren erörtert die Situation auch einen
archivarischen Aspekt: Lagerboxen, gefüllt mit Exponaten und die
Andeutung einer Arbeitssituation erinnern an den Aufbau eines
naturkundlichen Archivs.
Ich selbst habe auf die Herstellung von
Artefakten verzichtet, übernehme die Funktion eines "Raumgestalters",
überlasse den Auftritt den vorgefundenen Formen, den Nestern, der
Perfektion der Natur.
Samstag, 26. Juni 2021
Andreas Bressmer
Donnerstag, 10. Juni 2021
Erwin Ditzner ANRUF
nest, n. nidus. ahd. mhd. (auch nist), ags. engl. nd. nëst. im plur. nester (mhd. nest und nester), vereinzelt auch nest (: fest) Rollenhagen froschm. I, 2, 7, 3. das wort ist (und wol mit recht) mit dem gleichbedeutenden sanskr. nîḍa (aus nisda), lat. nidus (aus nisdus), lit. lizdas, altslav. (mit vorgeschobenem g) /Bd. 13, Sp. 622/ gnèzdo als compositum ni-sedo von ni-sed (sanskr. nisad) niedersitzen gedeutet worden (Pott 12, 311. Benfey wurzellex. 1, 146. Delbrück in der zeitschr. für deutsche philol. 1, 153. vgl. Grimm gesch. 412), so dasz es ursprünglich 'niederlassungsort' würde bezeichnet haben. Fick2 113 stellt es zu sanskr. nas wohnen, goth. nisan, ahd. nësan (s.genesen); Leo ags. gloss. 223, 42 zu nëstan (s. 1DWb nestel), also ursprünglich das 'gespinnst'.
1) unter nest versteht man im allgemeinen eine jede von thieren zum hecken der jungen und zur lagerung gebaute wohnstätte.
1) unter nest versteht man im allgemeinen eine jede von thieren zum hecken der jungen und zur lagerung gebaute wohnstätte.
aus grimms wörterbuch
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